ViZ: Rauschhaftes Erlebnis der Sinne  
     
 

Varieté im Ziegelbau füllt mit hochkarätigem Programm Veranstaltungslücke in Bayern

Am 4. Dezember heißt es erstmals Vorhang auf für ViZ! Mit seiner Premiere sorgt das „Varieté im Ziegelbau“ dafür, dass nun auch Bayern kein weißer Fleck mehr auf Deutschlands Varietélandkarte sein wird. Die Macher – Franken-Tele und Welcome Hotel – versprechen schon jetzt ein rauschhaftes Erlebnis der Sinne, das obendrein das ganze Jahr über genossen werden kann.

von Gottfried Pelnasch

Zugegeben, eine Pressekonferenz der angenehmeren Art. Nein, nicht der leckeren Häppchen wegen. Der Appetitanreger hängt diesmal am Seil und heißt Shosha. Die zierliche Artistin mit den Bärenkräften, eine der begehrtesten Trapezkünstlerinnen der Welt, führt in luftiger Höhe des Raumes „Tilman Riemenschneider“ zumindest ansatzweise vor, was in dem zum Kongresszentrum umgebauten Ziegelbau bald regelmäßig Sache sein wird.

Atemberaubende Varietékunst, Akrobatik, Jongleure, Theater, garniert mit multimedialen Projektionen, einer perfekten Lichtinstallation, viel Show fürs Auge, viel Surroundsound fürs Ohr, und obendrein, auf Wunsch, erlesenem Gaumenkitzel. Klotzen nicht kleckern, heißt die Devise der mutigen Initiatoren. „Wir holen internationale Spitzenartisten an die Regnitz, das Publikum wird staunen“, verspricht Cederik Watermann, Mitgesellschafter bei Franken-Tele Bamberg und kreativer Motor von „Varieté im Ziegelbau“. Und: „Wir wollen einen maßgeblichen Beitrag zum Ruf Bambergs als Kulturhauptstadt der Herzen leisten.“

Dass das gelingt und der nicht unerhebliche logistische wie finanzielle Kraftakt sich am Ende auch lohnt, dafür haben Watermann und Kompagnon Udo Ziegel, Direktor des Welcome Hotels Bamberg, sich mächtig ins Zeug gelegt. Das fängt schon beim Veranstaltungsort selbst an: Saal 22, einer der ehemaligen Kesselbereiche der Bamberger Kaliko, bietet sich mit seinem überlieferten Industriecharakter, den frei liegenden Ziegelwänden und dem offenen, stahlverstrebten Dachgebälk für stimmungsreiche Varietékunst geradezu an. Momentan noch recht „nackt“, will der Spielort mit seinen nur 90 Sitzgelegenheiten (gedacht ist an Bistroelemente mit jeweils zwei bis sechs Plätzen) „jedem Besucher ein hautnahes, unvergessliches Erlebnis mit sehr persönlicher, fast schon familiärer Atmosphäre bieten“, so Ziegler. Der Hotelchef hatte, wie er gestern zugab, schon einige schlaflose Nächte, als er mit dem Wunsch konfrontiert worden war, den betreffenden Tagungssaal künftig ausschließlich und dauerhaft für's Varieté frei zu halten. „Aber letztlich setzte sich doch auch bei mir recht schnell die Überzeugung durch, dass nur ein angemessener und kontinuierlich genutzter Raum Sinn macht“.

Künstler im Mittelpunkt
Während Watermann für den künstlerischen Bereich verantwortlich zeichnet, liefert Ziegler via Welcome Hotel die verwaltungstechnisch nötige Manpower und Logistik, natürlich auch die Gastronomie. An ein Event reiches Mehr-Gänge-Menü, wie es andernorts schon häufiger angeboten wird, ist bei ViZ indes nicht gedacht. „Die Künstler stehen bei uns im Mittelpunkt, nebenher etwas zu essen und zu trinken ist kein Muss“, erläuterte Cederic Watermann das Konzept. Das freilich auch Paketangebote beinhaltet, die Übernachtung, Show und Essen einschließen.

Damit ja keine Langeweile aufkommt, wird es pro Jahr fünf verschiedene Shows geben, mit einer jeweiligen Laufzeit von zwei Monaten. Im August und September ist Sommerpause. Die Eintrittspreise sind nach Wochentagen gestaffelt und beginnen bei 24,50 €.

Die erste Show im ViZ steht bereits: „Laterna Magica“ möchte ab 4. Dezember die Besucher verzaubern. „Wer bei dem Wort Varieté glaubt, er bekäme hier lediglich eine Aneinanderreihung von verschiedenen Nummern serviert, wird sich wundern“, prophezeit Cederic Watermann ein schillerndes, alle Sinne ansprechendes Gesamtkunstwerk.

Karten können ab 1. November bei allen bekannten Vorverkaufsstellen geordert werden, ab Mitte November zusätzlich in den FT-Geschäftsstellen.

(Quelle: Fränkischer Tag, 23.10.2004)